Dienstag, 5. Juni 2012

26: TriStar-Radwandertag mit Gruppen-Kneipen!

Ziel der TriStar-Serie ist es die Tri-Welt mit einem neuen Format zu beglücken ...
.. was ihnen bei der TriStar-Premiere am wirklich wunderschönen Putzmittel-Teich auch gelungen ist, aber dass das neue Format so revolutionär sein würde, dass hat die Veranstalter wohl selbst überrascht.

Tristar111 auf Kenianisch kurz erklärt sieht wie folgt aus:

1. Lustiges Gruppen-Kneipen im Eiswasser.
2. Geführter Rad-Wandertag mit Motorradbegleitung.
3. 10 km Lauf mit Küchenraspel-Brücken-Challenge.

Und das ganze mit einem ebenso revolutionären Rahmenprogramm aufgefettet,
das folgende Highlights enthielt:

1. Warten.
2. Gruppen-Magenknurren im Chor.
3. Warten.
4. Gruppen-Zuckerstruz ausgelöst durch den Geruch von Kaiserschmarren.
5. Warten.
6. Warten.
7. Warten ...

Aber der Reihe nach:
Anreise und Check-in liefen problemlos, obwohl das Navi "Star&Co Village" nicht gefunden hat, aber wer will heutzutage schon eine genaue Adresse ins Navi eingeben ...

Vor dem Check-In fuhr der Weiße Kenianer mit seinem HN-Schlachtross noch eine gute Stunde einen Teil der Radstrecke (Seerunde) ab und war sofort von der wunderbaren Landschaft und dem Streckenprofil begeistert. Und auch im Grundlangenpuls bei der Besichtigung war dem Weißen Kenianer sofort klar: Diese Strecke ist wie führ ihn aus der Landschaft gemeißelt, da würde es der Großwildjäger schwer haben, den Rückstand vor dem Infanterie-Marsch klein genug zu halten. Aber es sollte auch das - so wie eigentlich alles an diesem Wochenende - völlig anders kommen als gedacht ...

Nach dem Check-In ging es mit den versammelten Kenianischen Kriegern und der Familie zur Nudelparty, und da gab es das erste faule TriStar-Überraschungsei des Wochenendes.

Eine gute halbe Stunde durfte man sich da für einen Teller Nudeln die Wettkampf-Beine in den Bauch stehen. Es war zwar genug zu Essen dar, aber einfach viel zu wenig Personal bei der Ausgabe. Das Essen selbst war wirklich lecker, aber Hunger ist bekanntlich auch der beste Koch und wenn man endlich einen vollen Teller ergattert hatte, fühlte man sich bereits wie ein Finisher.

Der Weiße Kenianer hätte auch gerne wieder seine üblichen 5kg Nudeln verdrückt, aber dann würde er heute noch im Versorgungszelt stehen ...

Also wollte der Weiße Kenianer beim nochmaligen Anstellen um Nudeln keinen weiteren Hungerast mehr riskieren und stürzte sich gleich in Richtung Kaiserschmarren. Aber für die süße Nachspeise hatten sich die TriStarler noch was besseres einfallen lassen. Ein Topf mit Kaiserschmarren und eine Ausgabe in Zeitlupe beschworen einen kollektiven Gruppen-Zuckersturz herauf und so hieß es noch länger anstellen als zuvor bei den Nudeln.

Angeblich soll es dennoch bei der Nudeln-Party ein paar Daylight-Finisher gegeben haben.

Als besonderes Zuckerl durfte die Weiße Kenianerin 20 Euro für die Nudel-Party löhnen. 20 Euro!!!

Das sind in echter Kenianischer Währung: 

3 x All you can eat bei Hooters oder
2 x All you can eat im Wok-Haus oder sugar
1 x Essen gehen in einem gehobenen Restaurant

Irgendwie hat es der Weiße Kenianer mit reichlich Cola-Aufguss dennoch geschafft seine sieben Mägen halbwegs voll zu bekommen, und auf ging es zur Nachruhe vor dem Sturm.

In der Früh nahm ein netter, unbekannter Tri-Kollege den Weißen Kenianer mit vom Gasthof zum Schlachtfeld (vielen Dank dafür an den netten, unbekannten im Merzcedes), sodass die Weiße Kenianerin samt Junioren noch ein wenig länger an der Matratze horchen konnte - zum Start war der ganze Family-Fanblock aber vollständig angetreten!

Und nun kam Teil 1 des völlig neuen Schlachte-Formates, das Gruppen-Kneipen:

14 bis 15 Grad hatte der Putzmittel-Teich, der ja für seine Thermal-Quellen bekannt ist und im Hochsommer angeblich mitunter die magische 20 Grad-Marke sprengt. Wie kalt das Wasser genau waren, kann der Weiße Kenianer leider nicht sagen, da es "männlich" gemessen nicht mehr in Zentimeter ausgedrückt werden konnte ...

Beim Befüllen der Gummi-Rüstung mit dem wertvollen Kneip-Wasser blieb einem schon kurz mal die Luft weg. Dafür heizte der Start-Moderator so richtig ein - kein Countdown, keine Stimmung - ein kleiner Start-Bubs einer Baby-Hube und auf einmal ging es - ziemlich überraschend für alle los.

Der Weiße Kenianer, der jahrelang im Kenianischen Eiswasser trainierte, war überrascht, dass die Kälte in der Schlacht schon nach einigen Armzügen wie weggeblasen war und auch die Lunge tat ihren Dienst. Erstmals fühlte sich die Seeschlacht wirklich gut an, und der Weiße Kenianer "erlegte" Feind um Feind und schwamm sogar zu einigen "Goldhauben" (Profi-Krieger vulgo Söldner) auf.


Der Weiße Kenianer versucht verzweifelt wieder Luft in seinen Luxuskörper zu pumpen.

Merke: Schwimmen im Eiswasser macht auch nicht wirklich schöner ...

Mit einem guten Gefühl stiegt der WK aus dem Wasser, seine Schwimmzeit weiß er allerdings bis heute nicht, aber dazu später. Ein kurzer Berglauf zur Wechselzone und schon ging es auf dem HN-Schlachtross dahin - entlang am malerischen Seeufer. Also landschaftlich ist die Gegend wirklich ein Traum. Vor allem wenn man nahe am Wasser am Aufleger liegend dahin reitet hat man das Gefühl, übers Wasser zu fliegen.

Die Tatsache, dass ihn auf den ersten Kilometern ein paar Söldnerinnen und sogar Söldner überholten, beflügelte den Weißen Kenianer zusätzlich - da dürfte das Schwimmen wohl ganz gut gewesen sein.

Mit einem freundlichen "Hakuna Matata" ritt auch die Kenia-Barbie vorbei, aber die wollte der Weiße Kenianer nicht so einfach ziehen lassen. Relativ schnell hatte sich eine kleine Gruppe von Kriegern gebildet, die brav in Einer-Reihe mit regulärem Abstand (7 bis 10 Meter Maßband hat man schließliches keines dabei) dahin ritt. Bald gesellte sich auch der Kenianische Transportturbo, der für seine Stärke im Wasser bekannt ist dazu.

Das gab dem Weißen Kenianer nochmal einen Kick, denn der Transportturbo ist auch ein guter Reiter. Super eine tolle, kleine Gruppe in der fair, regelkonform und mit Hirn gefahren wird - optimal, denn schließlich weiß jeder, dass auch ein 10-Meter-Abstand noch was bringt - vor allem im Kopf.

Doch nach ca. 15 Kilometern raschelte es plötzlich gewaltig, eine große Gruppe brauste von hinten heran,  und plötzlich saßen der Weiße Kenianer & Co in einem riesigen Bienenschwarm. Es hatte sich leider so etwas wie ein Hauptfeld gebildet, und aus dem gab es auch kein Entkommen. Nach vorne kam man nicht weg, und wenn man sich nach hinten rausfallen ließ, kamen immer wieder neue Grüppchen nach.

Natürlich ist jeder Krieger selbst dafür verantwortlich, dass er nicht Windschatten fährt, aber wer bleibt schon freiwillige stehen, geht auf einen Kaffee und wartet bis alle Gruppen vorbei sind???

So mutierte die angeblich als Triathlon geplante Veranstaltung schnell zum TriStar-Radwandertag mit Motorrad-Begleitung. Die Wettkampfrichter fuhren minutenlange an der Spitze des Hauptfeldes mit, und pfiffen sogar das eine oder andere Mal. Soweit der Weiße Kenianer es beobachten konnte, wurden aber keine Karten (Verwarnung oder Disqualifikationen) angezeigt, und auch beim Weißen Kenianer selbst wurde nie einer der Wettkampfrichter "vorstellig".

Also ging es lustig weiter mit einem Radwander-Tag voller murrender Krieger, denn glücklich war mit der Situation niemand. Dazu kam es noch zu einigen sehr haarigen und äußerst gefährlichen Situationen als das Hauptfeld fast auf ein Auto (auf der ursprünglich in der Kriegserklärung als gesperrt angekündigten Straße) prallte. Und bei den Labestationen flogen einem die Trinkflaschen nur so um die Ohren und rollten vor den Schlachtrössern über die Straße.

Die Weiße Kenianerin musste auch mit Schrecken beobachten, wie es Zuschauern und Feuerwehrleuten nach der Kuppe bei Start/Ziel gerade noch in wirklich letzter Sekunden gelang einen privaten PKW samt verwirrter, älterer Dame am Steuer von der Straße zu schieben, bevor der Großteil der Söldner vorbeigeschossen kam. Da sind von Veranstalter-Seite wohl einige Dankgebete angebracht, dass wirklich nichts Schlimmes passiert ist!

Für den Weißen Kenianer war der Radwandertag auf Runde zwei bei den Steigungen gegen Ende der Runde endlich vorbei, denn als Fliegengewicht konnte er sich am Berg rückwärts absetzen.

Nach nur gut 2,5 Stunden war der 100 Kilometer-Ritt zu Ende. Die Zeit der TriStar-Radwanderung ist freilich weniger wert als ein Lottoschein mit keinem richtigen - aber TriStar-Lotto sollte an diesem Tag auch noch gespielt werden - ein wenig später.

Also ab in die zweite Wechselzone und auf zum Infanteriemarsch. Die ersten rund 1,5 km der Laufstrecke führten in entgegengesetzter Richtung entlang der Radstrecke, was sich für den Weißen Kenianer als optimal erwies. Nur wenige Sekunden nach dem Weglaufen kam der Kenianische Löwe daher geritten - brav als einsamer Reiter. Kurz hochgerechnet lag der Löwe (inkl. Wechselzeit) also rund 2 Minuten hinter dem WK und würde wohl bei Kilometer 2 in seinen HN-Siebenmeilenstiefeln am WK vorbeieilen.

Und als die Laufstrecke nach 1,5 km von der Radstrecke wegbog war der Großwildjäger noch immer nicht vorbei geritten - mit Wechselzeit rund 10 Minuten Vorsprung, dass sollte reichen für den WK.

Die ersten zwei Laufkilometer waren wie für den WK gemacht. Leichtfüßig wie ein Nilpferd mit Fress-Sucht nahm er die angezogenen Steigungen. Nach 2,5 km war es dann wirklich soweit, der Löwe näherte sich mit katzenartigen Schritten und lautem Brüllen. Er überholte den WK und auf dem Bergabstück zurück zu Start/Ziel erfreute sich der WK lange am entzückenden langsam entrückenden Rücken des Löwen - was einen großen Schub neuer Motivation brachte.

Der WK hatte leider seine Garmin-Uhr am HN-Schlachtross in der T2 vergessen und lief bergauf gefühlte 7:00 - schrecklich wenn man trotz angeborenem Killer-Laufinstikt keinerlei Gefühl hat wie schnell man läuft und meint man steht ...

Und so wartete der WK sich immer wieder umblickend - darauf, dass bald der Großwildjäger herantraben und vorbeieilen würde.

Schnell war die Lauf-Taktik klar. In Runde zwei irgendwie die beiden Bergauf-Kilometer überleben und dann das gesamte kenianische Fliegengewicht (80+++) einsetzen und richtig ins Rollen bringen.

Ein Gustostückerl des Infanteriemarsches darf natürlich nicht vergessen werden. Die TriStar-Küchenraspel-Brücke - ein recht abenteuerlicher Übergang für die Läufer über die Straße, damit sie sich nicht mit den vorbeirasenden Schlachtrössern ins Gehege kommen. Das gut gemeinte Riffelblech flösste dem WK Angst ein, und die lustige gemeinten Videos dazu beim Wettkampf-Briefing waren auch nicht wirklich berühigend, denn ein Sturz beim Bergablaufen bzw. Gehen hätte sicher schlimme Verletzungen nach sich gezogen - und es hätte Kenianischen Haut- und Fleisch auf die Straße geregnet ...

Aber Bilder sagen mehr als Worte:


Unterstützung von ganz oben, auf der Küchenraspel-Brücke!


 Runter geht's die Küchenraspel-Brücke!



Große Freude bei den "Überlebenden" auf  der Küchenraspel-Brücke!


Und der Weiße Kenianer hielt seinen Vorsprung auf den Großwildjäger tatsächlich bis ins Ziel, dass er nach 3 Std. 46 Minuten durchlief. Erschöpft aber glücklich sank er zu Boden, wo er die schönsten 7,5 Minuten sein Lebens genoss - denn so lange dauerte es bis der entschärfte Großwildjäger finishte.


Der Weiße Kenianer Junior 1 und der Weiße Kenianer im Ziel - 
mit solchen Fans sind die Schmerzen im Null Koma Nix vergessen!!!


Die wenig später aufgehängten Ergebnislisten führten den Weißen Kenianer als Achten in seiner Altersklasse (M35) und so trottete der WK zufrieden ins Atlethen-Versorgungszelt. Nach dem schon gewohnten Warten (in diesem Fall aber im Rahmen) genoss er eine wunderbare Massage für seine zarten Haxerl.

Frisch massiert verging auch das neuerliche, lange Warten auf 2 Stück Pizza (gerade genug für den hohlen Zahn) fast wie im Flug. Nach einer knappen Stunde wollte sich der WK endlich gemütlich auf die Wiese zu seiner Familie setzen, doch da meinte eine äußerst unfreundliche Security-Dame:
"Sie dürfen nicht mir dem Essen aus dem Zelt gehen, wir müssen gewährleisten das nur die Starter selbst essen!". Mist erwischt!!! Seit Jahren füttere ich meine Familie durch, indem ich 2 Pizza und 3 Küchenstücke nach Bewerben aus dem Zelt schmuggle ...

Wenig später wurde das Motto des TriStar-Wochenendes:
"Bitte in der Schlange hinten anstellen und warten, warten, warten!", beim Bike Check-Out noch einmal zelebriert. Zwei ganze TriStar-Hanserln bedienten gemeinsam einen einzigen Check-Out-Point.

Pensionisten wären da ohne Zweifel nach wiederholten "Zweite-Kasse-Bitte-"Rufen Amok gelaufen, aber mit uns Tri-Kriegern kann man das für läppische 170 bis 200 Euro Startgeld (je nach Anmeldedatum) ja locker machen ...

Dennoch zumindest mit der eigenen Schwimm- und Laufleistung halbwegs zufrieden und einem vermeintliche achten Platz in der AK machte sich der Weiße Kenianer samt Familie auf die Heimreise.

Leider zu früh, denn die innovativen TriStar-Erfinder hatten sich noch ein Highlight für den Schluss aufgehoben. Frei nach dem beliebten amerikanischen Startplätze-Lotto für den legendären Ironman auf Hawaii, hat TriStar ein Diqualifikations-Lotto eingeführt und der Weiße Kenianer war einer der überglücklichen Hauptgewinner.

Das geniale am TriStar-Disqualifikations-Lotto: Man muss nicht einmal eine Teilnahmeschein ausfüllen. Nein, man kann den Hauptpreis abräumen ohne je darauf hingewiesen worden zu sein - ohne jede Vorwarnung.

Herzlichen Dank aus tiefsten kenianischen Herzen für diese tolle Geschenk!

Noch ein äußerst peinliches Detail zum TriStar-Disqualifiktions-Lotto: Der Notar hatte den Großteil der Lottoscheine verloren, und daher gab es nur so wenige Gewinner. Nähere Infos dazu bei TriNews.

Soviel sei noch erwähnt: Der Putzmittelteich wird den WK sicher als Gast wiedersehen, allerdings nur zu Trainingszwecken oder einfach privat zum Ausspannen - die Region ist einfach traumhaft schön. Bei einer TriStar-Schlacht wird der Weiße Kenianer wohl erst wieder am Start stehen, wenn die Veranstalter wirklich aus der Premiere, die leider nicht mehr als eine verpatze Generalprobe war gelernt haben oder wenn es sonst weltweit keine anderen Bewerbe mehr gibt ...

Die offizelle Tristar-Webseite hatte sich gestern übrigens fast den ganzen Tag "verabschiedet", ein weiteres Plus, denn einem Tag nach der Schlacht schaut ohnehin niemand auf die Homepage ...

Hakuna UiUiUiU-Uijeeh!





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